Solardarity

Neue Energie für Rojava

Hintergrund

Rojava gilt als Hoffnungsträger für den demokratischen Aufbau in Syrien. Die autonome Region im Nordosten des Landes verwaltet sich seit dem Ausbruch des Bürgerkriegs weitgehend selbst und ist bekannt für ihre einzigartige politische Struktur, die auf den Prinzipien von Demokratie, Geschlechtergerechtigkeit und ökologischer Nachhaltigkeit basiert. Seit ihrer Gründung sieht sich Rojava zahlreichen Bedrohungen ausgesetzt. Neben den Auseinandersetzungen mit dem Assad-Regime müssen Menschen in der Region vor allem gegen die Angriffe der Türkei und des sogenannten Islamischen Staates bestehen.

Projektbeschreibung

Die Kampagne „Solardarity“ wurde ins Leben gerufen, um die Stromversorgung der autonomen Region Rojava zu unterstützen, die durch türkische Luftangriffe massiv beeinträchtigt wurde. Diese Angriffe stellen die Selbstverwaltung vor existenzielle Herausforderungen. Bislang war die Region maßgeblich auf das zentrale Gaskraftwerk Swediye sowie dezentrale Dieselgeneratoren angewiesen. Türkische Luftangriffe haben jedoch die Kraft- und Umschaltwerke der Region weitgehend zerstört. Dieselgeneratoren gelten zudem als gesundheitsschädlich und belasten die Umwelt sowie das Klima.

Das Ziel des Projektes ist es, öffentliche Einrichtungen mit Solarpanels auszustatten, um eine nachhaltige Stromversorgung in Rojava sicherzustellen. Im ersten Schritt sollen drei Schulen in Qamislo – zwei Grundschulen und eine weiterführende Schule – mit Solarenergie versorgt werden. Diese Schulen existierten bereits zu Zeiten des Assad-Regimes und werden heute unter der Selbstverwaltung betrieben.

Durch die Unterstützung der Stiftung Care for Future ist es möglich, eine Grundschule mit 14 Solarpaneelen auszustatten. Der Schulbetrieb wird so ohne Unterbrechungen wieder möglich. Zusätzlich soll die Versorgung mit Solarenergie auch die Wasserversorgung der Schule sicherstellen.

Die Auswahl der Schulen erfolgte in enger Abstimmung mit der regionalen Bildungsbehörde, da diese am besten beurteilen kann, wo die Unterstützung am dringendsten benötigt wird. Die Solarmodule werden auf den Dächern der Schule installiert und anschließend an die Bildungsbehörde der Selbstverwaltung übergeben, die für die Wartung und Instandhaltung verantwortlich ist.

Die Kampagne wird von medico international in Zusammenarbeit mit dem Kurdischen Roten Halbmond umgesetzt. Diese lokale Nothilfeorganisation übernimmt die professionelle Verteilung und Installation der Solarmodule an der Schule. Medico international ist eine seit 1968 tätige Hilfs- und Menschenrechtsorganisation, die international humanitäre Hilfe leistet und sich mit Partnerorganisationen im globalen Süden für die Überwindung von Armut und Ausgrenzung einsetzt. Jährlich unterstützt medico über 100 Projekte weltweit. 1997 wurde die von medico initiierte internationale Kampagne zum Verbot von Landminen mit dem Friedensnobelpreis ausgezeichnet.

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