Vortrag & Gespräch „Care, Klima und Kapitalismus“
mit Gabriele Winker am 07.05.23 in Hamburg
Die feministische Lesekreisgruppe „Gruppe Hausfriedensbruch“ und das Hamburger „Kollektiv Fuck.Yeah“ haben gemeinsam mit der „Stiftung Care for Future“ am 7. Mai 2023 im Seminarraum („Fabrique“) des Hamburger Gängeviertels die Veranstaltung „Care, Klima und Kapitalismus“ organisiert. Gemeinsam mit der Autorin, Klima- und Care-Aktivistin Gabriele Winker wurde ausgiebig über die (strategischen) Verknüpfungspunkte zwischen Care- und Klimafragen diskutiert.
Der Vortrag mit anschließendem Gespräch war die dritte Veranstaltung der sechsteiligen Veranstaltungsreihe „Die Reproduktionsmittel ergreifen! Feministische Kämpfe um Sorgearbeit“, in der aus verschiedenen Perspektiven und in verschiedenen Formaten das Thema Reproduktion thematisiert wird. Der Reihe geht es ganz grundsätzlich darum, wie gesellschaftliche Reproduktion im Zusammenhang mit privaten und persönlichen Beziehungen, aber auch zu den Naturverhältnissen steht sowie insbesondere um Fragen möglicher Utopien einer feministischen, solidarischen, sorgezentrierten Gesellschaft.
Bei der Veranstaltung hat Gabriele Winker in einem 20-minütigen Input-Referat zunächst über den Zusammenhang der Krise sozialer Reproduktion mit der Krise ökologischer Reproduktion referiert und im Anschluss wurde gemeinsam mit dem anwesenden Publikum (rund 25 Personen) vor allem darüber diskutiert, was genau die globale Klimakrise mit der Ausbeutung von Sorgearbeit verbindet, welche gemeinsamen, strategischen Ziele und Kämpfe Care- und Klimaaktivist*innen haben (und haben sollten) und vor allem, wie sie diese Ziele erreichen können.
Zudem wurden unterschiedliche Vorschläge einer revolutionären Realpolitik hin zu einer solidarischen Gesellschaft, die sich an gelingenden Sorgebeziehungen und der Belastbarkeit der Ökosysteme orientiert, engagiert besprochen.
Den informellen Teil im Anschluss an die Veranstaltung haben die anwesenden Hamburger Care- und Klima-Aktivist*innen (u.a. von der AG Queerfeminismus der Interventionistischen Linken und dem Feministischen Streikbündnis zum 8. März) auch dazu genutzt, sich zu vernetzen. Erste gemeinsame Treffen und Aktionen wurden dabei bereits ins Auge gefasst.
Um möglichst vielen Personen eine Teilnahme an der Veranstaltung zu ermöglichen, gab es für die Zeit der Diskussion eine Kinderbetreuung, die von der „Stiftung Care for Future“ finanziell unterstützt wurde.